23.09.2018
Bericht September 2018
Liebe Freunde von Wir Fuer Euch e.V.! Seit einer Woche bin ich zurück im trockenen Deutschland, erhole mich vom Stress der Hochzeitsfeierlichkeiten und vom Wasserchaos. Ich hatte vor meiner Abreise einige Fotos von der Katastrophe in Kerala gesehen. Unser Bezirk war noch am wenigsten von den Regenfällen betroffen, trotzdem entstand immenser Schaden. Seit Mitte Mai hatte es fast ununterbrochen geregnet, nein gegossen. Der Boden war voll gesaugt mit Regenwasser, es konnte nichts mehr abfließen. Gebäude wurden unterspült und mitgerissen. Der Kanal vor unserem Haus, etwa 2m tief, lief über. Straßen, Felder und Wege standen unter Wasser. Die Bäume brachen unter dem Gewicht der nassen Blätter zusammen, blockierten Straßen und kappten die Stromleitungen. Zusätzlich war es sehr stürmisch, an einem Tag gab es dann noch einen Zyklon, der alles mitriss, was in seinem Weg war. Die Unglücksbezirke wurden großräumig abgesperrt, alles war schnell geregelt unter der Aufsicht der Polizei. Die betroffenen Leute wurden in den Schulen untergebracht, da die Kinder bei den Wetterverhältnissen nicht in die Schule gehen konnten. Die Versorgung der Evakuierten klappte bestens. Die Leute spendeten Geld und Lebensmittel. Zu der Zeit wurde normaler Weise von den Muslimen das Zuckerfest und von den Hindus das Onam-Fest (Weihnachten) gefeiert. Dieses Jahr verzichteten sehr viele auf Geschenke und besonderes Festessen und spendeten das Geld für die Flutopfer. Jeder half mit die Situation zu verbessern. Nach etwa einer Woche standen auch genug Häuser für die Obdachlosen zur Verfügung, angemietet von der Regierung. | Anträge für neue Häuser oder die Reparatur der alten Unterkünfte konnten gestellt werden. Bei der Frage nach Fotos von der Situation wurde ich nur angesehen. Wer denkt in einer solchen Situation an Fotos. Doch selbst wenn, es gab keinen Strom. Die Smartphones funktionierten nicht, einen Fotoapparat besitzt hier niemand. Unser Nachbarort stand lange unter Wasser, natürlich auch die Banken. Auch die Geldautomaten funktionierten nicht. Nun war es 3 Wochen trocken. Der Boden ist an der Oberfläche steinhart, die Leute sind mit Reparaturarbeiten beschäftigt. Die Zentralregierung hat zum Wiederaufbau eine Menge Geld bereit gestellt. Aus unserem Projekt sind vier Kinder und ihre Familien betroffen. Die Hütten sind beschädigt oder ganz vernichtet. Kleidung und Habseligkeiten konnten nur teilweise gerettet werden. Wir können nur abwarten, wer von unseren Leuten Hilfe vom Staat erhält, den anderen werden wir mit ihren Spendengeldern helfen. Wir danken allen unseren Spendern für ihren spontanen Einsatz, hoffen Sie unterstützen uns weiter. Mit freundlichen Grüßen Der Vorstand Unsere Bankverbindung: |
